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Warum ist es eigentlich so wichtig Elektroschrott zu recyceln?

Bis zum Jahr 2050 schätzt man den Anstieg des globalen Elektroschrott-Aufkommens auf 120 Millionen Tonnen. Im Jahr 2018 lag die geschätzte Menge an Elektroschrott auf 50 Mio. Tonnen. Dies entspricht in etwa dem Gewicht von 6.800 Eiffeltürmen (Quelle: statista).

Doch wie kann es sein, dass mit so einem rasanten Anstieg von E-Schrott gerechnet wird?

Elektrogeräte sind aus unserem Alltag einfach nicht mehr wegzudenken. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Monitor, einen Desktop-PC oder ein Smartphone handelt. All diese Geräte haben natürlich einen begrenzten Lebenszyklus und müssen zwangsläufig irgendwann entsorgt werden. Doch viel entscheidender ist, gerade im Konsumentenbereich, der Drang nach neuen technischen Geräten. Früher lag die durchschnittliche Entwicklung eines Elektrogeräts bei vier Jahren. Heute liegt die durchschnittliche Entwicklungszeit bei gerade mal drei Monaten. Auch wenn Elektrogeräte meist länger halten, landen sie aufgrund von Neuanschaffungen schnell im Müll.

Dürfen Elektrogeräte überhaupt im Müll landen?

Die Antwort muss klar verneint werden. Sei dem März 2006 dürfen Elektro- und Elektronikgeräte und bestimmte Lampen nicht mehr über den Hausmüll entsorgt werden. Die Herstellung von elektrischen Geräten ist nicht nur ressourcen- und energieaufwändig, sondern birgt oft erhebliche Mengen an Schadstoffen wie Quecksilber, Blei, Cadmium und Fluorchlorkohlenwasserstoffe. Diese Schadstoffe können zu Umweltbelastungen führen, wenn sie nicht richtig entsorgt werden. Außerdem würden bei der Entsorgung über den Hausmüll wertvolle Rohstoffe wie Edelmetalle oder sortenreine Kunststoffe verloren gehen.
Das ElektroG bezweckt also die generelle Vermeidung von Abfällen von Elektro- und Elektronikgeräten und die Wiederverwendung sowie die Verwertung der nicht zu verhindernden Abfälle. Darüber hinaus soll die Verwendung von Schadstoffen in den Geräten verringert werden.

Wohin mit dem E-Schrott?

Die Kommunen bieten örtliche Sammelstellen für Elektroschrott. Dort kann jeglicher E-Schrott kostenfrei abgegeben werden. Natürlich in haushaltsüblichen Mengen. Für größere Mengen E-Schrott sollte man sich an die Entsorgungspartner der Kommunen, oder an zertifizierte Entsorgungsunternehmen wenden. Achten Sie zudem darauf, einen Entsorgungsnachweis zu erhalten. Dieser ist gesetzlich vorgeschrieben.

Recycling ist gut, doch Wiederverwertung ist besserer

Durch Recycling ist es möglich, Schadstoffe umweltschonend zu entsorgen und wertvolle Rohstoffe wiederzugewinnen. Doch einen erheblich größeren Beitrag zur Schonung der Umwelt leistet man, indem man Smartphone und Co. so lange wie möglich nutzt. Ebenso kann beim Kauf auf die Möglichkeit eines Akku-Tausches geachtet werden, denn der defekte Akku ist eines der häufigsten Ausfallursachen. Oft lassen sich Elektrogeräte selbst für kleines Geld reparieren. Sollte die Verlockung für das neue technische Gerät doch zu groß sein, besteht die Möglichkeit sein altes Gerät zu verkaufen, oder jemand anderem damit eine Freude zu machen.

E-Schrott bitte nicht in Schubladen horten

2018 ergab eine Umfrage des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom), dass näherungsweise 124 Millionen ungenutzte Handys in deutschen Haushalten rumliegen. 80% der Befragten gaben an, mindestens ein ungenutztes Altgerät zu besitzen und 60% der Befragten sogar zwei oder mehr. Vergleicht man die Zahlen mit Werten aus der Erstzählung 2010, hat sich die Anzahl an ungenutzten Mobilgeräten in deutschen Haushalten sogar bis 2018 verdoppelt. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass gerade Smartphones einen vergleichsweise hohen Anteil an Edelmetallen und seltene Rohstoffen haben, die wiedergewonnen werden können. Japan hat seine Olympia-Medaillen mit recycelten Edelmetallen aus Althandys hergestellt. Aus 6,2 Millionen Handys konnten letztendlich 32 kg Gold, 3,5 Tonnen Silber und 2,2 Tonnen Bronze gewonnen werden, um 5000 olympische und paralympische Medaillen herzustellen. Das ist eine tolles Beispiel für die erfolgreiche Wiederverwertung von Altgeräten und nachhaltige Rohstoffgewinnung.
Heutzutage findet man an verschiedenen Orten Sammelboxen für Althandys. Verschiedene Institutionen und Vereine sammeln die Altgeräte, damit Entsorgungsfachbetriebe die Geräte dem Wirtschaftskreislauf wieder zuführen können. Fragt doch einfach mal in eurem Verein nach, oder stoßt die Möglichkeit an, an solchen Initiativen teilzuhaben.

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